Die 5. Architekturbiennale in der estnischen Hauptstadt Tallinn packt ein schwieriges Thema an: Sie fragt nach dem Schönen in der Architektur und lädt dazu internationale Architekten wie Sou Fujimoto und zeitgenössische Philosophen wie Graham Harman ein. Der Denkraum, den die Kuratorin Yeal Reisner vorschlägt, ist ebenso vielfältig wie komplex und subjektiv.
Warum noch eine Architekturbiennale – gibt es nicht ohnehin schon zu viele davon? Mag sein, und doch ist die diesjährige 5. Architekturbiennale in der estnischen Hauptstadt Tallinn (bis 17. November) besonders. Mit einer Ausstellung, einem Symposium, einem Wettbewerb und verschiedenen Architekturschulen sowie einem Satellitenprogramm geht die Londoner Kuratorin Yeal Reisner der Erfahrung des Schönen auf den Grund. Gezielt bezieht sie dabei neben aktuellen Ansätzen der internationalen Architektur auch die Neurobiologie, die Philosophie, Lyrik und die Mathematik mit ein. »Wir können Schönheit nicht mit einfachen Worten definieren, und trotzdem wissen wir, dass ihre Erfahrung überraschende Qualitäten birgt«, so Yael Reisner. Ihre These ist, dass Schönheit in einer Welt der Augmented und Virtual Reality sowie der post-digitalen Architektur an Bedeutung zunimmt, und zwar als subjektive Erfahrung und als kognitive Intuition. (…)
Quelle und Volltext: detail.de