KfW Research: In Deutschland werden genug neue Wohnungen genehmigt – sie müssen nur gebaut werden.
- 600.000 Baugenehmigungen warten derzeit auf Umsetzung
- Druck auf Ballungsgebiete steigt durch anhaltende Urbanisierung
- Bis 2030 Neubau von 4,4 Mio. Wohnungen nötig, um steigende Nachfrage zu bedienen
Rund 278.000 neue Wohnungen sind im Jahr 2016 in Deutschland fertiggestellt worden – doch der Neubau bleibt weiter deutlich hinter der Nachfrage zurück, vor allem in den Ballungsgebieten. Im vergangenen Jahr wurden 90.000 bis 120.000 Wohnungen weniger fertiggestellt als erforderlich, um bestehende Wohnungsengpässe zu beseitigen. Eine aktuelle Analyse von KfW Research unter Beteiligung des Forschungsinstituts empirica belegt: Der anhaltende Trend zur Urbanisierung und Zuwanderung treiben den Neubaubedarf nach oben. Kein Engpass hingegen besteht bei den Baugenehmigungen – über die letzten Jahre hat sich ein Überhang von 600.000 Wohnungsbaugenehmigungen angehäuft, der auf Umsetzung wartet.
„In der öffentlichen Debatte wird der Schwarze Peter gerne den Kommunen zugeschoben, deren langwierige Genehmigungsverfahren für den Wohnungsmangel verantwortlich sein sollen. Einer empirischen Überprüfung hält dieser Vorwurf jedoch kaum Stand. Das Fertigstellungsdefizit entsteht vielmehr dadurch, dass genehmigte Bauvorhaben oftmals nur mit Verzögerungen oder gar nicht fertiggestellt werden“, kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe…..
Quelle und Volltext: Kfw.de