Wohnsituation für Studenten “immer dramatischer”
Passau: Den aktuell 2,84 Millionen Studierenden in Deutschland stehen 240.000 öffentlich geförderte Wohnheimplätze zur Verfügung. Nur 8,45 Prozent der Studierenden können demnach einen der begehrten Plätze bekommen. Elf von zwölf Studentinnen und Studenten gehen leer aus. Das geht aus neuen Zahlen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervor, die die Linksfraktion angefragt hat und der PNP vorliegen.
Trotz der steigenden Wohnungsnot unter Studierenden stagniert die Zahl geförderter Wohnheimplätze seit Jahren. 2013 standen 230.000 Plätze zur Verfügung, bis 2016 gab es lediglich einen Zuwachs auf 240.000. Die jüngste Zahl für 2017 betrug dann exakt 240.163, wie aus der Antwort des Ministeriums hervorgeht.
Die Linksfraktion im Deutschen Bundestag sieht akuten Handlungsbedarf. “Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist und die Wohnsituation für Studierende immer dramatischer wird, unternimmt die Bundesregierung nichts, um die studentische Wohnungsnot zu stoppen”, kritisierte die Vizefraktionsvorsitzende Caren Ley gestern im Gespräch mit der PNP. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD heißt es nur unkonkret, man wolle die Schaffung studentischen Wohnraums fördern, Zahlen werden nicht genannt. Notwendig sei es, mindestens 45.000 neue Wohnheimplätze in Trägerschaft der Studierendenwerke zu schaffen, erklärte Ley.
Angesichts der gestiegenen Mietpreise in zahlreichen Studentenstädten fordert die Linkspartei auch eine Erhöhung der Wohnpauschale für Bafög-Empfänger und die Anpassung an die Preisentwicklung. Für WG-Zimmer in München liege die Miete zurzeit im Durchschnitt bei 616 Euro, in Berlin bei 363 Euro, sagte Ley….
Quelle und Volltext: Pnp.de