Tübingen, Berlin: „… In Tübingen droht Grundstücksbesitzern Enteignung. Aber solche Schritte retten den Wohnungsmarkt in den Städten auch nicht. Das Leben auf dem Land muss sich verbessern.
Im Kampf um bezahlbaren Wohnraum scheint die Zeit der radikalen Vorschläge gekommen: Eine Berliner Bürgerinitiative will großen Immobilienkonzernen die Wohnungen wegnehmen. Und der grüne Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer droht Grundstücksbesitzern mit Enteignung, wenn sie ihr Land nicht bebauen.
Im Unterschied zur Berliner Initiative ist Palmers Vorschlag vernünftig – und gar nicht so radikal, wie das Wort Enteignung vorgaukelt. Palmer will den Eigentümern nicht einfach ihr Land wegnehmen, sondern sie vor die Entscheidung stellen: Baut endlich oder verkauft. Nur wenn sie beides verweigern, soll die Stadt sie gegen angemessene Entschädigung enteignen. Das Baugesetz gibt der Stadt diese Möglichkeit, um gegen brachliegende Grundstücke vorzugehen. Sind Wohnungen und Bauland so knapp wie derzeit, sollte sie das auch tun…“
Quelle und Volltext: Zeit.de