Ab jetzt läuft der Lehrbetrieb an der Medizinfakultät in Augsburg. Für die wachsende Stadt ist das eine große Chance, doch es sind auch Probleme absehbar.
Nach zehn Jahren Vorbereitungszeit werden im jetzt beginnenden Wintersemester die ersten 84 Studenten ihr Studium an der Medizinfakultät der Uni Augsburg beginnen. Sie sind die Vorhut für die insgesamt 1500 Studenten, die im Vollausbau der Fakultät einmal studieren sollen. Auf dem Projekt ruhen große Hoffnungen: Das ohnehin schon hohe Behandlungsniveau soll weiter steigen, neue Forschungserkenntnisse sollen zutage gefördert werden, 1000 hoch qualifizierte Arbeitsplätze entstehen, neue Unternehmen angesiedelt werden.
Uniklinik in Augsburg wird Situation auf dem Wohnungmarkt weiter verschärfen
Und dennoch wird die Universitätsmedizin nicht nur positive Folgen haben, genau so wenig wie es das allgemeine Wachstum der Stadt hat. Wohnungen in Augsburg sind schon heute knapp und teuer. Ein Zuzug von Uni- und Klinikmitarbeitern sowie von Studenten wird die Situation auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärfen. Bauträger werben schon seit Jahren mit der Nähe zur Uniklinik. Auch die Frage, wie der Verkehr zur Uniklinik abgewickelt werden soll, ist nicht in allen Details geklärt. Eine zweite Straßenbahnlinie ist in Planung, ein Baubeginn aber noch nicht absehbar.
Und nicht zuletzt stellt sich die Frage, was die Uniklinikwerdung für den alltäglichen Betrieb in Schwabens größtem Krankenhaus bedeutet. Bisher gab es kaum Veränderungen, doch künftig wird es für Patienten eine Umgewöhnung sein, wenn teils schon recht junge Medizinstudenten die Behandlung mitübernehmen. Zum Versuchskaninchen, versichern Uni und Krankenhaus, werde aber kein Patient. (…)
Quelle und Volltext: augsburger-allgemeine.de