«Vertical Farming»: Kräuterzucht im Weltkriegsbunker.
In London bauen zwei Unternehmer in einem Weltkriegsbunker mit wachsendem Erfolg Pflanzen an. Mit dem Konzept könnte einst die stetig wachsende Stadtbevölkerung rund um den Globus ernährt werden, glauben sie. Nur der Brexit macht ihnen Sorgen.
Der Ausflug ins Grüne führt an einem faustdicken Stahlkabel 33 Meter hinab in die Tiefe. Langsam ruckelt die Kabine abwärts, lässt den hektischen Großstadtdschungel mit seinen Betonfassaden und Fast-Food-Geschäften in West-London hinter sich zurück.
Es ist eine Reise in die Vergangenheit der Stadt – und zugleich in die Zukunft der Agrarwirtschaft. Ein sanfter Ruck durchfährt den Lift, als er am Boden ankommt. Noch vor wenigen Jahren hätte man nur menschenleere Tunnel vorgefunden, ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, das sich wie ein wurmartiger Komplex unter der Metropole entlangzieht. Heute wachsen in den Bunkern, an diesem fast vergessenen Ort, sogenannte Microgreens – Gemüse und Kräuter, die in einem sehr frühen Stadium geerntet werden. Früher Accessoires für Food-Blogger und Fernsehköche, haben die geschmacksintensiven jungen Pflanzen längst Einzug in die lokalen Küchen gehalten….
Quelle und Volltext: Augsburger-algemeine.de