Architektur der Täuschung.
Häuser, die nur so tun, als ob: Für das Projekt „The Potemkin Village“ beschäftigte sich der Fotograf Gregor Sailer mit der absurden Welt der seelenlosen Oberfläche.
Der Auslöser, das ist nur der letzte Knopf. Davor muss Gregor Sailer schon auf einige andere drücken, auf dem Telefon, auf Computertastaturen. Um schließlich auszulösen, dass es überhaupt so weit kommt: Dass der Tiroler Fotograf genau dort mit seiner analogen Großformatkamera Position bezieht, wo er sich schon Monate davor ausgemalt hat, irgendwann einmal zu stehen. Vor Häusern, die dem Herzblutfotografen seelenlos und blutleer entgegenstarrten. Vor Straßenzügen, die einer Logik dienen, die sich nie mit jener von Verkehr und Stadtleben kreuzt. Vor Architekturen, die nur vorgeben, welche zu sein. Vor Gebäuden, die hinter der Fassade schon aufhören, zu sein. Weil sie tatsächlich auch nichts weiter sind als Kulissen, Fakes, Repliken und Kopien. Und diese stehen an Orten, die noch dazu völlig unverortet sind….
Quelle und Volltext: Diepresse.com