S-21-Milliardendesaster: Bahnchef Lutz erntet viel Kritik für späte Einsicht
Nachdem Richard Lutz als Chef des Staatskonzerns Deutsche Bahn eingestanden hat, dass die DB Stuttgart 21 heute nicht mehr in Angriff nehmen würde, wird viel Kritik an dem Schienenkonzern und dessen Haltung zum Milliardenprojekt sowie zu den Verlusten laut.
Berlin, Stuttgart: Der Bericht unserer Redaktion, dass Stuttgart 21 für die Deutsche Bahn AG ein gewaltiges Verlustgeschäft wird, hat teils scharfe Kritik ausgelöst. „Es hätte nie begonnen werden dürfen, dieses Milliardengrab auszuheben“, sagte der Verkehrsexperte der Grünen, Matthias Gastel (Grüne). Stuttgart 21 sei „vollkommen unwirtschaftlich“. „Die Behauptungen um das angeblich bestgeplante Bahnprojekt aller Zeiten fallen spätestens jetzt wie ein Kartenhaus zusammen“, betont Gastel mit Blick auf frühere Aussagen der DB-Spitze, die ihre Kosten- und Terminangaben bereits mehrfach massiv korrigieren musste. Stuttgart 21 soll inzwischen bis zu 8,2 Milliarden Euro teuer und erst Ende 2025 fertig werden.
Der Verkehrsexperte sieht in dem politisch um jeden Preis gewollten Tunnelprojekt ein Milliardendesaster, das früh hätte vermieden können, wenn mit offenen Karten gespielt worden wäre: „Hätte man sich von Anfang an ehrlich in die Augen geschaut, so wäre allen Projektpartnern viel Ärger erspart geblieben!“
Linken-Politikerin Leidig kritisiert auch die Grünen
Für die Verkehrsexpertin der Linken im Bundestag, Sabine Leidig, trägt indes auch Gastels Partei Mitverantwortung für die Weiterführung von S 21. „Wenn wirklich – wie von Bahnchef Lutz dargestellt – die grün geführte Landesregierung 2013 den Ausstieg verhindert und Alternativprojekte abgelehnt hat, ist das der endgültige Offenbarungseid der Grünen“, sagte….
Quelle und Volltext: Stuttgarter-nachrichten.de