München – Die Schalterhalle am Münchner Hauptbahnhof ist Geschichte, übrig ist ein unebenes Feld. Bis 2028 soll im Untergrund die S-Bahn-Station der zweiten Stammstrecke entstehen.
Arbeiter werden sich dafür ab Februar 2020 Schritt für Schritt 43 Meter in die Tiefe graben. Die kommenden eineinhalb bis zwei Jahre sind dafür reserviert.
Erst danach werden die Reste des Hauptbahnhofs abgetragen, um dem neuen zu weichen.
Mit schwerfälligen Bewegungen schaufelt der Bagger immer mehr Schutt zu sich heran. Er brummt in regelmäßigen Abständen etwas, als würde er seufzen. Kein Wunder: Die Arbeit, die er, gesteuert von einem Bauarbeiter, verrichtet, geht nur langsam voran. Schaufel um Schaufel muss der Schutt auf der Baustelle am Hauptbahnhof auf Lkw verladen und abtransportiert werden. Etwa 1400 Lkw-Ladungen waren es bisher, seit die Abrissarbeiten im Juni angefangen haben, schätzt Martin Wieser. Er ist der Mann, der sich auf diesem braun-grauen Feld voller Erde, Steine, verbogener Stahlträger, Sand und letzter Reste der alten Schalterhalle am besten auskennt – als Projektleiter der Station Hauptbahnhof der zweiten Stammstrecke.
Die Deutsche Bahn hat am Donnerstag zu einem Blick hinter den Bauzaun am Hauptbahnhof geladen. Seit Juni trennt dieser Zaun den Bahnhof von der Straße. Dahinter liegt ein unebenes Feld, wie ein umgegrabener Acker. Ausgestattet mit knallgelben Schutzstiefeln, einem Helm und einer Warnweste konnte man von der Arnulfstraße für eine Stunde auf das Gelände mit den Schutthügeln gehen.
Quelle : sueddeutsche.de