Frankfurt – Den Giebel des Wohnhauses an der Karl-Marx-Straße Ecke Collegienstraße schmückt seit einigen Tagen das restaurierte Kunstwerk “Erdstrukturen – Lebensbaum – Wasser”. Durch Zusammenarbeit der Wohnungswirtschaft und des Kultureigenbetriebs war es möglich, gemeinsam mit Künstler Manfred Wenck, KOGA Hochbau GmbH sowie Stuckateur Ulrich-Christian Müller das Keramik-Relief wieder öffentlich zur Schau zu stellen.
Bei der Übergabe am 9. Dezember, berichtete Wowi-Geschäftsführer Jan Eckardt, wie das Kunstwerk 1978 im Auftrag des Frankfurter Stadtrates geschaffen wurde und bis 2012 am Giebel des Hauses Karl-Marx-Straße Ecke Badergasse hing. Im Zuge von Sanierungsarbeiten wurde es abgenommen und lagerte im Depot des Kultureigenbetriebs. Gespräche zur Wiederanbringung begannen frühzeitig, 2018 entschied man sich für den neuen Standort an der Collegienstraße, am alten Standort konnte es wegen der Wärmedämmung nicht mehr angebracht werden. “Dies ist ein gutes Beispiel für den Umgang mit Kunstwerken”, lobte Stadt- und Landtagsabgeordnete Sahra Damus und versprach: “Die Stadt hat ein Konzept zum Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum und wird sich dafür einsetzen, eingelagerte Objekte wiederaufzustellen, aber auch jene, die in die Jahre gekommen sind, wieder herzurichten.” Für Künstler Manfred Wenck war das Relief vor 40 Jahren die erste Arbeit aus Keramik. “Ich hatte zuvor noch nie damit gearbeitet”, gab er zu. Später kam er von dem Werkstoff aber nicht mehr los und schuf weitere öffentliche Kunstobjekte wie den Brunnen am Kleistpark. Dass sein “Lebensbaum” wieder da ist, farbenprächtiger als zuvor, mache ihn glücklich. “Es war ein kleiner Schock, als das Werk abgenommen wurde. Bei der Einlagerung gingen leider auch Teile zu Bruch.” Das ist nicht mehr zu sehen, der Lebensbaum ist fest verwurzelt in der Erde und wird von einer Wasserader gespeist. “Das Licht ist hier schöner”, freute sich Wenck.
Quelle: moz.de