München: „…Kann doch gar nicht wahr sein. Der Gedanke kommt immer wieder, wenn man zufällig an einem leer stehenden Haus in München vorbeiläuft. Was das wohl wert ist? Oder, wenn man etwas anders gestrickt ist: Wie viele Menschen hier eigentlich wohnen könnten? Die Geisterhäuser stehen mitten in begehrten Innenstadtvierteln und mitten in ruhigen Wohngebieten, es gibt bekanntere und weniger bekannte Beispiele. Die Zahlen sind schwer zu beziffern. Leerstand sei in München “wirklich kein Massenphänomen”, heißt es zwar vom Sozialreferat. Aber jedes einzelne Beispiel ist ein Aufreger in einer Stadt, in der sich so viel um Wohnen und Mieten und den Mangel dreht.
Darauf aufmerksam zu machen, war eines der Ziele des 2013 von Aktivisten gegründeten Leerstandmelders “Leerstand089”. Inzwischen ist die Seite eingestellt, Bürger können Verdachtsfälle direkt bei der Stadt auf der Plattform raum-fuer-muenchen.de melden. Gesammelt werden hier nicht nur Hinweise auf Leerstände, sondern auf Zweckentfremdung allgemein – also auch, wenn Wohnraum offenbar als Praxis oder dauerhaft als Ferienwohnung genutzt wird. 370 Mal hat das Sozialreferat eine solche Zweckentfremdung im Jahr 2018 beendet. 126 Fälle davon waren Leerstände, 41 Mal wurde ein Zwangsgeld angedroht….“
Quelle und Volltext: Süddeutsche.de