Ikeas Innenstadt-Pläne lösen Skepsis aus
München: Die Überlegung von Ikea, eine Filiale im Zentrum einzurichten, stößt in der Stadt auf ein sehr geteiltes Echo. Während sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ein solches Möbelhaus in der Innenstadt durchaus vorstellen kann, lehnen die Vorsitzenden aller betroffenen Bezirksausschüsse ein solches Projekt ab. Sie fürchten eine erhebliche Verkehrsbelastung durch Ikea-Kunden.
Der schwedische Konzern mit Sitz in den Niederlanden sucht schon seit Langem einen dritten Standort im Großraum München. Dabei kommt erstmals auch ein Standort in Innenstadtlage infrage, der für junge Kunden ohne Auto interessant sein könnte. Eine Studie, die bei der Technischen Universität in Auftrag gegeben wurde, untersuchte drei Standorte: das derzeitige Arbeitsamt an der Kapuzinerstraße, den Ratzingerplatz und die Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke. Letztere sei am besten geeignet, ergab die Studie. Und so sieht das auch OB Dieter Reiter: “Die wäre verkehrlich sehr gut erschlossen.” Allerdings müsste sich Ikea erst einmal mit der Post als Eigentümerin einigen und dann ein Konzept vorlegen, wie die denkmalgeschützte Halle mit dem Tonnengewölbe genutzt werden soll. Eine entsprechende Idee geistere schon seit einigen Jahren durch die Stadt, sagte er am Mittwoch. Mehr als lose Gespräche habe es dazu aber bisher nicht gegeben.
In keinem der drei möglicherweise betroffenen Bezirksausschüsse ist das Thema Ikea bisher offiziell aufgeschlagen. Überall begegnet man ihm aber mit gehöriger Skepsis. “Auch wenn Ikea auf einen innerstädtischen Standort und eine Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln setzt, werden doch etliche Kunden mit ihrem Auto an- und abfahren”, sagt etwa Anna Hanusch (Grüne), Vorsitzende in Neuhausen-Nymphenburg. Sie verweist auf die Staus, die es jetzt schon an Friedenheimer Brücke und Arnulfstraße gebe. “Mehr Verkehr können wir an der Ecke definitiv nicht brauchen.” Für die Paketposthalle wünscht sie sich eine öffentliche, am besten kulturelle Nutzung, wie das etwa beim gescheiterten Projekt einer Musikstadt geplant gewesen wäre…..
Quelle und Volltext: Süddeutsche.de