Brandenburg – Der US-Autobauer Tesla und sein exzentrischer Chef Elon Musk wollen unweit von Berlin eine Fabrik für E-Autos bauen. Aber ist der Traum im Osten wirklich real?
Elon Musk ist ein verwegener Mann. Er baut nicht nur schöne Elektro-Autos. Er schickt auch Raketen in den Weltraum und will den Mars besiedeln. Jetzt will er eine Fabrik in den Wald südlich von Berlin stellen. In zwei Jahren soll sie fertig sein. Vielleicht ist dies sein verwegenster Plan, ohne dass es dem Visionär schon bewusst ist. Die Deutschen sind schließlich Meister im Kampf gegen den Fortschritt – komme er in Form von Windrädern, neuen Bahnstrecken oder Fabriken für E-Autos daher. Ihre Verbündeten sind Fledermäuse, Rotmilane und Salamander. Die Tiere sind streng geschützt, weshalb Richter dem Fortschritt häufig ein Stoppzeichen in den Weg stellen.
Das Waldstück, dass Elons Musks Giga-Factory weichen soll, liegt direkt an der Autobahn A10. Edeka und Lidl haben sich bereits ihren Platz herausgeschnitten und betreiben vor Ort Logistikzentren. 300 Hektar will sich nun Tesla holen. Dünne hellbraune Kiefernstämme wachsen gerade in den Himmel. Sie sind lange nackt, erst oben ragen die grünen Äste heraus. Autos und Lkw donnern Tag und Nacht vorbei. Der Lärm ist die Hoffnung von Arne Christiani. Er ist der Bürgermeister der Gemeinde Grünheide, zu der das Waldstück gehört. “Fledermäuse mögen keinen Lärm”, sagt Christiani. Er hat derzeit alle Hände voll zu tun, seit die Amerikaner verkündet haben, ihr erstes Werk in Europa vor die Tore Berlins zu setzen. (…)
Quelle und Volltext: augsburger-allgemeine.de