Kult oder Kulturgut?
Das Denkmalamt prüft, ob die Architektur des Hanseviertels schutzwürdig ist. Einen möglichen Käufer der Innenstadt-Passage könnte das sehr ärgern.
Formel Eins, Fiorucci, Falco, Zauberwürfel, Blue Curaçao, Opel Mantra und Commodore 64: Die Achtziger sind, wie man sagt, Kult. Und jetzt sollen sie auch noch denkmalwürdig sein? Seit das Gerücht kursiert, das Hanseviertel zwischen Große Bleichen und Gänsemarkt stünde vor dem Abriss, gibt es in Hamburg eine Diskussion um die Architektur der achtziger Jahre: was sie hervorgebracht hat und was davon erhaltenswert ist.
Der Denkmalwert der Einkaufspassage werde “derzeit auf Wunsch des Eigentümers geprüft”, heißt es aus der Kulturbehörde. Im Denkmalschutzamt will man sich nicht offiziell äußern, man arbeitet an einer Einschätzung. Vor Weihnachten soll Klarheit herrschen, ob das Hanseviertel als eines der wenigen Hamburger Beispiele der Postmoderne denkmalwürdig ist. Es sei eine “wichtige Entscheidung”, heißt es aus dem Amt. Stimmt: Schließlich geht es darum, wie Hamburg mit der Architektur der jüngeren Zeitgeschichte umgehen will.
Das Gruner + Jahr-Gebäude wird wohl demnächst zum Denkmal erklärt werden. Aber darüber hinaus? In Hamburg gibt es nicht viele Beispiele herausragender Architektur aus den Achtzigern. Das Hanseviertel, entworfen vom Hamburger Architekten Volkwin Marg und gebaut im Auftrag der Allianz-Versicherung in den Jahren 1978 bis 1980, könnte eines sein. Architekturgeschichtlich gebührt ihm ein besonderer Platz…..
Quelle und Volltext: Zeit.de