Die Gentrifizierung zieht Reiche an – und Randalierer.
Wer sich teure Mieten nicht mehr leisten kann, wird aus den Münchner Innenstadtvierteln verdrängt. Zurück bleibt Wut. Gefährdet das den sozialen Frieden?
München: Jedes Jahr vergibt die Stadt München ihren sogenannten Fassadenpreis. Sie zeichnet damit nach eigener Darstellung Eigentümer aus, “die die Fassaden ihrer historischen Gebäude durch vorbildliche Renovierungs- und Gestaltungsmaßnahmen wieder in ‘neuem alten’ Glanz erstrahlen lassen und damit das unverkennbare Münchner Stadtbild bewahren”. 2004 gewann diesen Fassadenpreis ein Haus, das ein Bauträger im Glockenbachviertel saniert hatte. Gentrifizierung war damals noch ein Begriff, den außer Soziologen kaum jemand in seinem Wortschatz hatte. 13 Jahre später ist die preisgekrönte Fassade zur Zielscheibe geworden.
Anderthalb Wochen ist es her, dass Unbekannte die Scheiben beworfen haben, hinter denen sich das Büro eines Bauträgers verbirgt – wahrscheinlich mit Steinen. Die Scheibe ist an einem Dutzend Stellen gesplittert…
Quelle und Volltext: Sueddeutsche.de