Niederbayern – Durch alte Wärmedämmplatten werden mehrere 10.000 Tonnen Styropor-Abfall pro Jahr anfallen. Fraunhofer-Forscher haben jetzt ein Verfahren entwickelt, um den Kunststoff zu recyclen.
Fast 800 Millionen Quadratmeter, eineinhalb Mal so groß wie der Bodensee: So viel Fläche nehmen die Polystyrol-Dämmplatten ein, die hierzulande an den Fassaden kleben. Seit der Ölkrise Mitte der Siebzigerjahre werden Neubauten mit dem unter dem Namen Styropor bekannten Material gedämmt – früher nur wenige Zentimeter dick, heute oft zwei Handbreit.
Für die Heizkostenrechnung der Bewohner ist das sehr von Vorteil. Wer in einem Gebäude mit gutem Wärmeschutz lebt, benötigt laut Deutscher Energie-Agentur dena im Durchschnitt nur ein Drittel so viel Energie wie Bewohner ungedämmter Häuser.
Ein echtes Ökoprodukt sind die Platten aus Polystyrol allerdings nicht – sie werden aus Erdöl hergestellt. Zudem enthielten sie noch bis vor Kurzem einen Giftstoff: Bis 2015 gaben die Hersteller dem Dämmmaterial die Brom-Verbindung HBCD bei. Sie soll verhindern, dass das Polystyrol zur Brandfackel wird, wenn ein Feuer ausbricht. HBCD steht jedoch im Verdacht, die Fortpflanzung zu beeinträchtigen. (…)
Quelle und Volltext: spiegel.de