Spielplatz auf der Mettnau soll Wohnungen für Flüchtlinge weichen
Erneut sollen Flüchtlinge auf die Mettnau ziehen. Die Stadtverwaltung hat den Vorschlag gemacht, auf dem Spielplatz in der Strandbadstraße mobile Wohnhäuser aufzustellen, um den kurzfristigen Bedarf an Anschlussunterbringungen für anerkannte Flüchtlinge zu decken. Die direkten Anwohner halten wenig von dem Vorschlag.
Radolfzell: Laut Berechnungen des Landratsamtes Konstanz ist die Stadt verpflichtet, 45 Personen eine Unterbringung zu sichern. Etwaiger Familiennachzug ist darin nicht einberechnet. Da auf dem freien Markt keine Wohnungen für Geflüchtete zu finden sind, müssen städtische Grundstücke in die Überlegungen mit einbezogen werden. So auch der Spielplatz auf der Mettnau. “Der schwach frequentierte Spielplatz an der Strandbadstraße kann nach Einschätzung der Verwaltung aufgelöst werden”, heißt es in der Sitzungsvorlage des Gemeinderates für heute, Dienstag, 6. März.
Einem Satz, dem die Anwohner der Strandbadstraße vehement widersprechen. Die direkten Nachbarn des Spielplatzes haben sich zu einer Interessensgemeinschaft zusammengeschlossen und die Stadtverwaltung schriftlich um Stellungnahme gebeten, worauf diese Einschätzung des Betriebes auf dem Spielplatz fuße. “Wir haben noch keine Antwort erhalten”, sagt Alexander Gräber, Initiator der Interessensgemeinschaft. Er wohnt mit seiner Familie neben dem Spielplatz und hat völlig andere Beobachtungen gemacht. “Im Sommer ist hier viel los, es kommen Kita-Gruppen und auch Kindergeburtstage werden hier gefeiert”, sagt er. Da es der einzige öffentliche Spielplatz auf der Mettnau sei, hinterfragen er und die anderen Anwohner die Pläne für die mobilen Häuser an dieser Stelle. Gräber betont, dass niemand etwas gegen die Schaffung von Wohnraum für Geflüchtete habe, auch nicht auf der Mettnau. Nur wenn dafür ein aus ihrer Sicht beliebter Spielplatz alternativlos weichen müsse, würde es viel sozialen Unfrieden stiften….
Quelle und Volltext: Südkurier.de