Bei 100 neu gebauten Ein- und Zweifamilienhäusern wurden im Durchschnitt 20 Baumängel entdeckt. 9 weitere kamen bei der Abnahme pro Bauvorhaben hinzu – zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie im Auftrag des Bauherren-Schutzbunds (BSB).
Hälfte der Mängel in Rohbauphase
48% aller Mängel entstehen bereits bis zur Fertigstellung des Rohbaus. Zu diesem Zeitpunkt liegen die Fehler noch offen und könn(t)en vergleichsweise leicht erkannt werden. BSB-Geschäftsführer Florian Becker weist auf das hohe Schadenspotential der Rohbau-Mängel hin: „Diese Baumängel bilden ein hohes finanzielles Risiko. Werden sie unerkannt überbaut, erwachsen aus kleinen Fehlern schnell immense Schäden.“ Eindringende Feuchtigkeit, Rissbildungen und Ähnliches sind dann oft nur durch hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand im Nachhinein reparierbar. Die entstandenen Beseitigungskosten sprengen meist die Finanzierung der Bauherren.
Mängelschwerpunkte
Bei 16 von 100 Bauvorhaben treten Mängel beim Estrich und Innenputz auf. Weitere Schwerpunkte liegen mit 12% in den Bereichen Rohbau und Statik und mit 11% bei der Wärmedämmung. Jedes zehnte Haus weist außerdem eine fehlerhafte Gebäudeabdichtung im Kellerbereich und Bodenbereich auf.
Die Ursachen der Fehler liegen oft bereits vor Baubeginn. Den Studienergebnissen zufolge fehlen in 99% der Fälle wichtige Planungsunterlagen, ohne die eine auftragsgemäße Umsetzung kaum möglich ist. Bei jedem fünften Haus fehlten überdies statische Angaben zur Tragwerksplanung. BSB-Geschäftsführer Becker rät zur Kontrolle: „Der Gesetzgeber hat hier klare Vorgaben getroffen. Bauherren sollten ihre Unterlagen von einem unabhängigen Sachverständigen auf Vollständigkeit prüfen lassen und gegebenenfalls Nachforderungen an das Unternehmen richten.“ (…)
Quelle und Volltext: baulinks.de