Betonpalast
Zwölf Stunden in Berlins bekanntestem Sozialbau
Ein Projekt der Klasse 55A der Deutschen Journalistenschule
Mitten in Berlin-Schöneberg, zwischen einem Straßenstrich und sanierten Altbauten, erhebt sich ein grauer Riese. Er steht hier seit 40 Jahren und hört auf den Namen Pallasseum. Es gab Zeiten, da stand der Bau für sozialen Abstieg, Gewalt und Drogen. Es gab Zeiten, da standen hunderte Wohnungen leer, da wollten Politiker ihn sprengen. Doch der “Pallas” hat überlebt. Auch, weil seine Bewohner sich für ihn einsetzten. Hier wohnen knapp 2000 Menschen aus rund 20 Nationen, Tür an Tür, verteilt auf 514 Wohnungen. Menschen, die gegen den schlechten Ruf des Ortes kämpfen. Menschen, die versuchen miteinander auszukommen. Und oft merken, wie schwer das ist. Ein Tag in einem Gebäude voller Widersprüche.
Das Café soll das Wohnzimmer des Pallasseums sein. Meliha Ordüz leitet es seit zehn Jahren. Sie würde die Aufgabe gerne abgeben, findet aber keinen Nachfolger. Die Zukunft des Kaffee-Klatsch ist deshalb ungewiss.
“Pallas – wie kannst du nur?”, fragten Melanie Brandstädters Freunde, als sie vor 20 Jahren in eine der Mietwohnungen zog. Heute ist Brandstädter überzeugt: “Mich tragen sie hier nur in der Kiste raus.”…
Quelle und Volltext: Süddeutsche.de
Das Pallasseum: