Stadtrat kritisiert „Bauskandal“ in Weißenau
Die Sanierung von Kornhaus, Bleiche und südlichem Arkadengebäude auf dem Weißenauer Klosterareal läuft auf Hochtouren. Die Gebäude werden entkernt – insgesamt sollen dort mehr als 40 Wohnungen entstehen. Dem Ravensburger Historiker und Stadtrat Ulrich Höflacher stößt das mehr als sauer auf: Er sieht in der Modernisierung „des geschlossenen barocken Baudenkmals den wohl größten Bauskandal“, den es in der Region „und weit darüber hinaus“ je gegeben habe.
Insbesondere das aus dem Jahr 1715 stammende südliche Arkadengebäude werde „in erschreckendem Maße nahezu vollständig zerstört“, kritisiert Höflacher. Weil er mit seiner Gemeinderatsfraktion in diesem Punkt über Kreuz gelegen hatte, war der Pädagoge von der CDU zu den Bürgern für Ravensburg übergelaufen. Obschon sowohl der Eschacher Ortschaftsrat als auch der Ravensburger Gemeinderat dem Verkauf des Areals an die Monument Klosterarkaden Weißenau GmbH & Co KG zugestimmt hatten, hält Höflachers Empörung nach wie vor an: Das Denkmalamt habe in dieser Angelegenheit „vollkommen versagt“, beklagt er gegenüber der Schwäbischen Zeitung. Die Umnutzung komme „einer Vernichtung gleich“.
In der Tat hatte es in der Angelegenheit unterschiedliche Stellungnahmen seitens der Denkmalschutzbehörde gegeben, die in der entscheidenden Gemeinderatssitzung für Verwirrung gesorgt hatten. In einem kurz vor Beschlussfassung eingegangenen Gutachten hatte das Denkmalamt Stuttgart plötzlich Bedenken gegen die geplante Umnutzung des Areals zu Wohnzwecken geäußert: Sie sei „äußerst kritisch zu sehen“, hatte es darin geheißen. Insbesondere gegen den Umbau des Arkadentraktes zu Reihenhäusern wurden Bedenken angemeldet…..
Quelle und Volltext: Schwäbische.de