Vielfalt heimischer Architektur.
Eilige Passanten würden den alten Schopf an der Hutgasse in Efringen-Kirchen wohl keines Blickes würdigen. Denn was ist schon dran an dem unansehnlich gewordenen Fassadenteil aus verwitterten Bruchsteinen in einemschmalen Fachwerkaufsatz unterhalb des Dachtraufs mit den daran hängenden Holzleitern, deren Holme Sonne, Wind und Wetter verbogen?
Weil am Rhein: Doch es ist genau dieser Ausschnitt des tristen Gemäuers, den Joachim Stockert als dankbares Kameramotiv dingfest machte und als den wohl poetischsten Beitrag zur neuen Ausstellung der Fotografischen Gesellschaft Dreiland (FGD) in der Villa Schätzle ablieferte.
Auffällig ist das Schopfmotiv auch wegen des eigenartigen Formats von zwei Metern Länge und 40 Zentimetern Höhe. Dass es sich bei diesem Blickfang um eine Montage aus mehreren Aufnahmen handelt, werden selbst Betrachter mit Röntgenblick kaum gewahr, was den Entdecker dieses Sujets auch als einen fototechnischen Könner par excellence ausweist.
Diese Anerkennung verdienen freilich auch alle weiteren 23 Beteiligten dieser FGD-Jahresausstellung, die unter dem Motto „Per Perspektive“ die Vielfalt und Eigenheiten regionaler Architektur aufspürten und mit ebenso unterschiedlichen wie hervorragenden Resultaten ins Bild setzten. Ein Anziehungspunkt war natürlich der Weiler Vitra-Komplex, dessen Bauten und deren architektonischen Details gleich dutzendfach zu unterschiedlichen Tageszeiten und/oder in Spiegelungen und attraktiven Kontrastwirkungen von Licht und Schatten zu sehen sind….
Quelle und Volltext: Verlagshaus-jaumann.de