Bauhistoriker sieht Stadtbild Friedrichshafens „am Scheideweg“
Die alte Stadtkasse in Friedrichshafen wird abgerissen. Peter Liptau, Gründer der städtebaulich engagierten Facebook-Gruppe „Friedrichshafen – damals, gestern, heute“, Bauhistoriker und kurzzeitig Berater der Stadt in Denkmalschutzfragen, sieht die Entwicklung an der Friedrichstraße laut einer Mitteilung sehr kritisch.
„Bald ist es schon zwei Jahre her, da fiel eines der ältesten Gebäude der Stadt: Das vermutlich 1811 erbaute Hotel Schöllhorn“, schreibt Liptau in dem Text. Der Denkmalwert des Hauses sei verkannt worden, der Denkmalschutz zu spät gekommen und Proteste wirkungslos geblieben.
Nun gehe es bei der Stadtkasse um einen weiteren Abriss, der im Zusammenhang mit dem Hotel Schöllhorn stehe. Liptau wurde offenbar von der Stadt als Architekturhistoriker und Initiator der Proteste ums Hotel Schöllhorn um eine Einschätzung des Erhaltungswertes des Stadtkasse gebeten.
Ergebnis war laut Liptau eine Bewertung, deren Aussage sich wie folgt zusammenfassen lasse: Die Stadtkasse sei durchaus ein schützenswertes Objekt, dessen Verkauf und Abriss aber zu verantworten sei, sofern der Investor, der auch das Hotel Schöllhorn erworben hat, hiermit zu einem Wettbewerb für die gesamte Straßenfassade gebracht werden könne. Liptaus Motto: „Wenn schon an einer solch heiklen städtebaulichen Stelle etwas Neues entstehen soll, dann bitte in entsprechender Wertigkeit“.
„Eine Farce“
Doch diesen Wettbewerb, den es tatsächlich gab und bei dem der Sieger am Ende nicht gebaut wurde, ist laut Liptau „eine Farce“ gewesen. „Zeigte der Wettbewerbssieger einen spannenden, stadtbildprägenden Entwurf, entschied sich Investor Junker wenig später für die übliche von den Bürgern verteufelte Kiste, die womöglich ohnehin entstanden wäre.“…..
Quelle und Volltext: Schwäbische.de