Augsburg: “…Mittlerweile begutachte ich im Schnitt jede zweite Woche eine Fassade, die mit Algen oder gar schon mit Pilzen behaftet ist. In aller Regel handelt es sich hierbei um Fassaden, die mit Kunstharzfarben gestrichen oder auch mit Kunstharzputzen versehen wurden. Meist liegt darunter ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) aus Mineralwolle, Polyurethan oder auch Polystyrol (Markenbezeichnung Styropor) und Dachüberstände sind selten vorhanden. Äußerst selten sehe ich eine Bealgung auf rein mineralischen Systemen, hier zumeist auf sehr alten Fassaden (was wiederum weniger selten ist), die schon lange Zeit nicht mehr gestrichen wurden, deren bautechnische bzw. konstruktive Gesichtspunkte nicht ganz ideal sind oder auch die Lage selbst dazu beigetragen hat, dass die Fassaden schwarz, grün oder rot verfleckt sind.
Auch wenn ich nun zum Einstieg die Sachlage zunächst relativiert habe, muss ich dennoch nochmals hervorheben, dass der Großteil der veralgten Hauswände, die ich die letzten Jahre untersuchte, Fassaden waren, die mit Polystyrol gedämmt waren und mit Kunstharzputzen versehen sowie mit Kunstharzfarben gestrichen wurden. Wenn also jemand behauptet, dass WDVS-Fassaden aus Polystyrol besonders zur Vergrünung bzw. Veralgung neigen, dann muss ich ihm Recht zusprechen. Die Systemanbieter oder auch industrienahe, bzw. industriegeführte Medien versuchen zwar mit aller Kraft gegen diese Tatsache zu sprechen aber das versuchten Sie auch als bekannt wurde, dass Polystyrolfassaden im Brandfall äußerst gefährlich sind oder dass mit Kleber und Putz behaftete Polystyrolplatten als Sondermüll zu werten sind. Beide Tatsachen sind unumgänglicher Fakt und mittlerweile auch mehrfach bestätigt. Häuser, die mit solch Dämmstoff gedämmt sind, sind schlicht qualitativ minderwertig….”
Quelle und Volltext: Sachverständigenbüro Holzmann-Bauberatung®